Montag, 8. Oktober 2018

Aufsatzzange nach Heiko Rech

Ich arbeite sehr viel am Küchentisch bzw. in gebückter Haltung in unserem kleinen Keller. Diese beiden Arten sind nicht wirklich optimal. Aber für eine richtige Werkbank ist einfach kein Platz. Deshalb war ich froh, als Heiko Rech auf seinem Blog eine Bauanleitung für eine Aufsatzzange veröffentlichte.
Aus einigen Multiplexstücken aus den Restekisten verschiedenster Baumärkte entstand so meine Variante...

Ich habe erst einmal nach Anleitung alle Teile zurechtgesägt. Dabei ist mir wieder aufgefallen, dass ich allein mit Führungsschiene und Handkreissäge nicht so richtig wiederholgenau sägen kann. Da muss ich in Zukunft unbedingt etwas ändern. So musste ich mit meinem kleinen Einhandhobel die Ungenauigkeiten beheben. Für die Spannbacke verwendete ich 21 mm Multiplexstreifen statt der vorgeschlagenen 18 mm. Denn da sollten auch noch 19 mm Löcher reinkommen, so dass ich Werkstücke liegend einspannen kann.
Die meisten Teile wurden sowohl verleimt als auch verschraubt. So sitzt alles wirklich fest.


In den vorderen Bereich der Arbeitsfläche kam noch eine T-Nut-Schiene rein. Mit der Oberfräse fräste ich also einen Falz in das Brett, der minimal tiefer war, als die Höhe der T-Nut-Schiene. So bin ich ganz sicher, dass da nichts an den Werkstücken kratzen kann. Danach konnte alles zusammen gebaut werden.


Als nächstes ging es an die Planung der 19 mm-Löcher. In der Anleitung waren nur drei Reihen á sieben Löcher angegeben. Ich habe aber noch eine vierte Reihe hinzugefügt, weil hinten entsprechendd Platz war und ich somit auch etwas flexibler mit dem Festspannen meiner Werkstücke bin.
Für die Löcher habe ich mir extra aus Japan den Star-M Clean Exit Bohrer bestellt. Mit einem mobilen Bohrständer ging das Bohren ziemlich einfach. Allerdings war der Exit leider doch nicht so clean, wie ich erhofft hatte und so gab es bei den ersten Löchern ordentliche Ausrisse an der Unterseite. Deshalb habe ich für die restlichen Löcher doch wieder ein Opferholz darunter gespannt. So gab es auch keine Ausrisse mehr. Die Löcher in der Spannbacke habe ich 4 cm tief gebohrt.


Damit an den Kanten nichts ausreißt, habe ich allen noch eine 45 Grad Fase verpasst. Dabei habe ich sowohl die Außenkanten der gesamten Werkbank als auch die Ränder der Löcher angefast.



Nach dem Bohren und Fasen der ganzen Löcher ging es ans Schleifen. Erst habe ich einen Durchgang mit 180er und danach mit 240er Schleifpapier mit meinem Schwingschleifer gemacht. Die Innenseiten der Aufsatzzange wurden nur etwas mit der Hand geschliffen. Da ist es ja nicht so wichtig. Die Innenseiten der Spannbacken habe ich überhaupt nicht geschliffen, damit sie möglichst rau bleiben und Werkstücke somit besser gehalten werden können.

Heiko Rech hat in seiner Bauanleitung die Spannbacke mit zwei modifizierten Zwingen und zwei T-Nut-Schienen an der Vorderseite befestigt. Das war mir aber zu fummelig. Deshalb nahm ich
seinen Artikel zur "Joinery Bench" aus der Holzwerken Nr. 69 als Inspiration und entschied mich für zwei Hobelbankspindeln.
Dazu bohrte ich zwei 24 mm Löcher durch die Spannbacke und den vorderen Teil der Werkbank.
Bevor die Spindeln montiert wurden kam noch ein Öl-Finish mit PNZ Arbeitsplattenöl weiß. Da hatte ich noch eine Probedose vorrätig. Die Innenseiten der Spannbacken hatte ich vorher abgeklebt, damit da möglichst kein Öl raufkommt.Die Probedose reichte ganz knapp. Als alles durchgetrocknet war, konnten die Spindeln montiert werden.


Für die Spindeln benötigte ich noch zwei Griffe. Der Lochdurchmesser bei meinen Spindeln betrug ca. 29 mm. Deshalb entschied ich mich, Griffstangen mit 28 mm und als Griffenden 45 mm Durchmesser zu verwenden. Zuerst sägte ich alles auf die entsprechenden Längen zurecht. Mit einem Forstnerbohrer bohrte ich in die Griffenden eine Vertiefung. Leider hatte mein einziger halbwegs passender Forstnerbohrer nur 26 mm Durchmesser. Deshalb musste ich die Griffstangen noch etwas zurechtfeilen, damit sie genau in die Vertiefungen passten.


Ein zurechtgefeiltes Ende klebte ich mit Malerkrepp ab und auf der anderen Seite leimte ich schon mal das erste Griffende an. Nachdem der Leim getrocknet war, ölte ich die Griffstangen mit Möbel-Hartöl von Naturalfarben ein. Ein paar Tage später war das Öl ordentlich ausgehärtet und ich konnte die Griffstangen an den Spindeln montieren und die anderen Enden ankleben und ölen.


Auf die Unterseite kamen noch ein paar Gummipads als Rutschstopper. So muss ich die Aufsatzzange nicht jedesmal auf dem Tisch festspannen.
Fertig ist meine Aufsatzzange/Tischwerkbank und das Arbeiten wird in Zukunft viel komfortabler.


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